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Die Ertragsverteilung.






Zwar sind Fragen der Ertragsverteilung letztlich identisch mit Fragen der Machtverteilung. Im Rahmen der Unternehmungspolitik kommt ihnen trotzdem eine relativ eigenstä ndige Bedeutung zu, da sie im Brennpunkt verschiedener, konkurrierender Ziele und Interessen stehen: Hohe Entschä digungen der Mitarbeiter (inkl. des Managements) konkurrieren

- mit den Erwerbszielen der Eigentü mer

- mit den Selbstfinanzierungs- und Sicherheitszielen der Unternehmung.

Die grundlegende Verteilung von Unternehmungserträ gen wird

a) durch die Lohnpolitik der Unternehmung

b) im Jahresabschluss durch das Verhä ltnis von zurü ckbehaltenen und an die Eigentü mer ausgeschü tteten Mitteln

c) durch die Verwendung dieser nichtausgeschü tteten Erträ ge bestimmt. Es geht dabei nicht nur um die absolute Hö he der Entschä digungen, sondern in noch stä rkerem Masse um ihre relative Hö he im unternehmungsinternen Vergleich.

Um eine stä rkere Beziehung zwischen der erhaltenen finanziellen Entschä digung und dem eigenen Beitrag eines Individuums zu erreichen, werden Systeme der Erfolgsbeteiligung der Mitarbeiter eingesetzt. Bei vermö gensbildender Erfolgsbeteiligung wird - im Gegensatz zur einfachen Gewinnbeteiligung - dem Mitarbeiter nicht ein Baranteil ausbezahlt, sondern ein Anteil am Unternehmungskapital zugeteilt, wodurch er in formal­juristischer Hinsicht dem Miteigentü mer (Aktionä r) gleichgestellt wird. Ob dem auch ein zusä tzlicher Einfluss auf das Management entspricht, hä ngt

- vom relativen Volumen der ausgehä ndigten Kapitalanteile und

- von der Koordination der Eigentü merrechte der betreffenden Mitarbeiter ab.

In betriebswirtschaftlicher Hinsicht verspricht man sich von der Erfolgsbeteiligung

- eine leistungsstimulierende Wirkung auf die Mitarbeiter

- mehr Leistungsgerechtigkeit im Lohnsystem

- flexiblere, der Ertragslage der Unternehmung entsprechende Lohnkosten.

In volkswirtschaftlicher Hinsicht trä gt eine vermö gensbildende Erfolgsbeteiligung zur angestrebten breiteren Vermö gensbildung bei, und dies im Unterschied zu Barausschü ttungen ohne Schwä chung der Investitionskraft der Unternehmung.

Aus dem Spektrum der externen Beziehungen der Unternehmung wollen wir drei Problembereiche herausgreifen, die als besonders aktuell gelten kö nnen:

- das (durch die Bewegung des Konsumerismus Problematisierte) Verhalten der Unternehmung auf dem Absatzmarkt

- das (von der Umweltschutzbewegung ins Zentrum gerü ckte) ö kologische Verhalten der Unternehmung

- das (aufgrund des sich verschä rfenden Nord-Sü d-Konflikts immer stä rker in den Brennpunkt rü ckende) entwicklungspolitische Verhalten multinationaler Konzerne in der Dritten Welt.

Ein vierter Problembereich von besonderer Brisanz muss heute im beschä ftigungspolitischen Verhalten der Unternehmungen (Arbeitsplatzvernichtung durch Rationalisierung) gesehen werden. Auf eine Behandlung dieses sehr vielschichtigen Problems wird hier verzichtet.


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