Man muss gar kein Held sein

Veronika Brandstä tter, Sozialpsychologin in Zü rich, kommentiert einen Ü berfall auf Auslä nder, der kü rzlich in dem kleinen Dorf Mü geln passiert ist.

Frage: _______

(1) Vermutlich haben viele Bewohner jetzt ein schlechtes Gewissen. Ich frage mich, ob dieses Verhalten wirklich Ausdruck einer fremdenfeindlichen Einstellung ist oder ob sich dahinter eher eine groß e Hilflosigkeit versteckt. Ich glaube, das zweite gilt fü r die meisten Mü gelner. Sehr vielen Menschen mangelt es an Zivilcourage. Ein hoher Anteil der Bevö lkerung plä diert dafü r, Schwä chere zu schü tzen. Zivilcourage hat in Deutschland einen hohen Stellenwert, oft aber nur theoretisch.

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(2) Ein Held muss man nicht sein, aber bestimmte Persö nlichkeitsmerkmale wie Selbstbewusstsein, wenig Angst und die Fä higkeit, Stress auszuhalten, erleichtern zivilcouragiertes Verhalten. Zivilcourage lä sst sich trainieren. Ich habe vor Jahren ein solches Training entwickelt und immer wieder mit Gruppen in ganz Deutschland gemacht.

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(3) Man sollte unbedingt Abstand halten und gleich ü ber die Notrufnummer 110 die Polizei alarmieren.

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(4) Sobald eine Person die Initiative ergreift, kommt Bewegung in die Masse, die Starre lö st sich. Man kann zum Beispiel Umstehende um Hilfe bitten – etwa so: „Sie, mit der blauen Jacke, bitte holen Sie einen Krankenwagen.“– und die Tä ter merken, dass sie auf Widerstand stoß en. Das irritiert sie, denn mit Opfern haben sie gerechnet, aber nicht mit Gegnern.

Frage: _______

(5) Es gibt drei klassische Situationen, in denen Zivilcourage gefragt ist. Zum einen, wenn zum Beispiel ü ber einen abwesenden Kollegen gelä stert wird. Zivilcourage kö nnte dann bedeuten, die Kritiker zu bitten, sich unter vier Augen mit dem Kollegen auseinanderzusetzen. Die nä chste Stufe ist, wenn jemand verbal angegriffen wird – zum Beispiel eine Afrikanerin, die im Bus fä hrt und deren Kleidung verspottet wird. Man kann zum Opfer sagen – und das ist eine sehr wirksame Strategie: „Ich finde Ihre Kleidung gut – bitte, setzen Sie sich doch neben mich“. Am schrecklichsten ist die Prü gelsituation. Dann sollte man schnell Hilfe organisieren.

nach: Berliner Zeitung, 30.08.2007

A. Was sollte man tun, wenn man Zeuge einer Situation wie in Mü geln wird?

B. Was denken Sie, wenn Sie erfahren, dass in der sä chsischen Gemeinde Mü geln Auslä nder angegriffen wurden und die Mü gelner sie nicht geschü tzt haben?

C. Wie kann man sich aus der Massenhypnose lö sen?

D. Woher kommt ein so hohes Eskalationspotenzial?

E. Kö nnen Sie typische Beispiele fü r Zivilcourage nennen?

F. Muss man ein Held sein, um seine Ü berzeugung in die Tat umzusetzen?

XIV. Ergä nzen Sie die passenden Wö rter.

Lieber Khaled,

gestern habe ich deinen Brief bekommen. Du nimmst meine _______________ (1) an und besuchst mich im August, wie schö n! Ich habe dann auch zwei Wochen Urlaub, und wir kö nnen uns Neustadt und die _________________ (2) gemeinsam ansehen. Wir mü ssen unbedingt ins Stadtmuseum gehen, dort kannst du die ________________ (3) der Stadt kennen lernen.Dann zeige ich dir das Rathaus, das hat einen hohen Aussichtsturm. Von da ______________ (4) kannst du ganz Neustadt sehen. Bei schö nem Wetter machen wir ein Picknick __________________ (5) Schlosspark. Und wir kö nnen ins Schwimmbad gehen, bring also deine Badehose _______________(6)! Abend ist hier auch was los: Man kann im Biergarten „Wiesenmü hle“ sitzen (da gibt’s auch Cola!) oder ins Kino gehen - und eine Kegelbahn und eine Disko gibt’s hier auch. _________________(7) genau kommst du an? Ich mö chte dich nä mlich gern vom Bahnhof abholen!

Viele Grü ß e,

dein Jens.

ШКАЛА ОЦІНЮВАННЯ КАНДИДАТІВ НА ВСТУПНОМУ ВИПРОБУВАННІ З НІМЕЦЬКОЇ МОВИ

ПЕРЕЛІК РЕКОМЕНДОВАНОЇ ЛІТЕРАТУРИ

1. Лисенко Е.І. Вступний курс фонетики німецької мови. – К.: Освіта, 2002.

2. Євгененко Д.А., Білоус О.М., Гуменюк О.О, Зеленко Т.Д. Практична граматика німецької мови. – Вінниця, 2004.

3. Reimann M. Grundstufengrammatik fü r Deutsch als Fremdsprache 240 Seiten 001575-7, 2009, Max Hueber Verlag

4. Schmitt D. Lehr-und Ü bungsbuch der deutschen Grammatik. – Kiew: Metodika, 2002.

5. Em Neu - Ü bungsgrammatik. Max Hueber Verlag, 2000.

6. Duden Grammatik der deutschen Gegenwartssprache/ hrsg. u. bearb. Von Gü nther Drosdowski in Zusammenarbeit mit Peter Eisenberg..[Autoren: Peter Eisenberg...]. – 7.. vö llig neu bearb. u. erw. Aufl. – Mannheim; Leipzig; Wien; Zü rich: Dudenverl., 1995.

8. Dallapiazza R-M., von Jan E. & al. Tangram 2B: Deutch als Fremdsprache – Max Hueber Verlag, 2008.

8. Бичко Г., Кудіна О. Українсько-німецький розмовник.– К.: Освіта, 1998.

9. Басанець З.О., Бублик В.Н. Новий німецько-український та українсько-німецький словник. – Київ: А.С.К. – 2002.