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ko-Audit in internationalen Standards






Kern der ko-Audit-Verordnung ist die regelmige berprfung des betrieblichen Umweltschutzmanagement durch amtlich zugelassene Gutachter und die Registrierung und Verffentlichung einer Umwelterklrung mit dem Recht zur werblichen Nutzung der Teilnahmeerklrung mit der zugehrigen Grafik.5 Die Beteiligung an dem System ist freiwillig, doch wird mit einem Marktzwang durch den Druck von Kunden und Lieferanten gerechnet.

Notwendige Manahmen zur Beteiligung an dem System sind:

1. Festlegung von Umweltleitlinien (betriebliche Umweltpolitik), die ber die Einhaltung geltenden Umweltrechtes hinausgehen und eine stndige Verbesserung des Umweltverhaltens beinhalten;

2. Durchfhrung einer ersten Umweltprfung;

3. Festlegung einer konkreten Umweltprogramm;

4. Aufbau eines Umweltmanagementsystem;

5. Regelmige Bewertung der Umweltleistungen durch Umweltaudit;

6. Erstellung einer zu verffentlichenden Umwelterklrung;

7. berprfung der Umweltschutzleistungen und der bereinstimmung mit der EU-Verordnung durch einen amtlich zugelassenen, unabhngigen Umweltgutachter.

Das Umwelt-Audit ist somit nicht mehr nur ein internes Informationsinstrument, die Ergebnisse der berprfung werden auch der ffentlichkeit zur Verfgung gestellt. Das macht aus dem Umwelt-Audit ein umweltpolitisches Instrument auf nationaler, bzw. internationaler Ebene /vgl. Steger/Ebinger, 1996/.

Parallel mit der Entwicklung der EMAS Verordnung hat sich die Internationale Organisation fr Standartisierung (ISO) mit der Entwicklung einer auf internationaler Ebene gltigen Normenreihe fr UMS beschftigt. So wurden 1996 die sogenannten ISO-14000er-Reihe Umweltmanagementsysteme Spezifikation mit Anleitung zur Anwendung verabschiedet und als europische Norm bernommen. Die ISO-Norm unterscheidet sich von der EMAS-Verordnung in folgenden wesentlichen Punkten:

- Auer die Umweltpolitik der ffentlichkeit zugnglich gemacht werden mu, besteht keine Verffentlichungspflicht. Es wird ledeglich empfohlen, Wege der externen Kommunikation zu bedenken;

- ISO 14001 ist nicht auf die Zertifizierung der Standorten beschrnkt, sondern kann auch Produkte einbeziehen, es ist sowohl-als-auch Norm;

- die Normensetzung erfolgt durch eine privatwirtschaftliche Organisation anstelle einer nationalen Behrde;

- EMAS verlangt eine Anwendung der besten verfgbaren Technologien, womit sie der Wirtschaft Anreize zur Einfrierung von Innovationen fr den Umweltschutz liefert. ISO pldiert nur zu einer Bercksichtigung konomisch sinnvoller Umweltschutz-technologien, fordert hingegen eine Einhaltung der relevanten Umweltgesetze sowie ein Bekenntnis zur kontinuierlichen Verbesserung.

Sonst prsentieren sich die Systemstrukturen und -inhalte der EU und ISO-Normen hnlich. Mit der Anerkennung der ISO-14001 als Grundlage fr eine Teilnahme am EG-ko-Audit-System, ist die Konkurenzsituation zwischen beiden Normenwerke die Schrfe genommen. Die Bestrebung zur formellen Zertifizierung ist in vielen Fllen die treibende Kraft zur Implementierung standardisierter, validier und zertifizierbarer Umweltmanagementsysteme. Die Entscheidungskriterien fr die Unternehmen, ein Umweltmanagementsystem a la EMAS-VO oder ISO 14001 zu integrieren und zertifizieren zu lassen, sind aus den wesentlichen Unterschieden zwischen beiden Normenwerke nachvollziehbar /vgl. Dyllick 1995, Pischon 1999, Steger/Ebinger 1996/:

- Unternehmenssitz und -branche: Whrend das EMAS-System auf den Bereich EU und EWR beschrnkt ist, kann die international anerkannte ISO-Norm weltweit zertifiziert werden. Das ist bedeutsam fr international ttige Firmen, die auch auerhalb des EU-Raumes einen Nachweis des Standes im Umweltmanagementbereich bekommen mchten. Der Teilnehmerkreis nach EMAS-VO ist auch beschrnkt und schliet nur produzierende Gewerbe ein. Im Gegensatz dazu ist ISO-Norm fr Handelsbetriebe, Dienstleistungs und gewerbliche Unternehmen offen;

- Kunden und Produktspektrum: Um ein kundenorientiertes Zertifizierungsschema zu erfllen, mssen die Unternehmen klren, welchen Kundenstamm sie haben und welche Anforderungen diese an das System ihrer Lieferanten stellen. Global ttige Unternehmen werden sich eher fr ein ISO-Zertifikat entscheiden; fr die Firmen, die im europischen Umfeld agieren, ist eine Teilnahme an EMAS zu empfehlen;

- Kosten: Die Beteiligung an den beiden Systemen ist mit erheblichen internen und externen Kosten verbunden. Besonders die von EMAS geforderte Verwendung der wirtschaftlich vertretbaren besten verfgbaren Technologien und Umsetzung der guten Managementpraktiken sowie Verffentlichungspflicht einer Umwelterklrung, die durch zugelassenen Umweltgutachter validiert werden mu, tragen dazu bei, da die Teilnahme an EMAS-System fr klein und mittelstndische Unternehmen schwer realisierbar ist;

- Zertifikatwert fr Anspruchsgruppen: Das hoheitliche EMAS zeichnet sich durch hhere Glaubwrdigkeit bei gesellschaftlichen Anschpruchsgruppen (Staat, Umweltorganisationen, Brgerinitiativen, Medien) aus. Auerdem erlaubt die Teilnahme am EMAS-System, etwa durch die Vereinfachung der staatlichen berwachungs oder Genehmigungsverfahren und die Entlastung bei Umweltabgaben und kosteuern, deregulierende Effekte zu erzielen. Die wirtschaftlichen Anspruchsgruppen (Aktionre, Banken, Versicherungen) werden eher mit dem ISO-Zertifikat zufrieden sein;

- Mglichkeiten zur Integration mit anderen zertifizierbaren Managementsystemen: Die Kopplung an die bereits bestehenden Normensysteme, vor allem im Bereich Qualittsmanagement (ISO 9000) ist sinvoll, weil das dort eingesetzten Personal die Methoden des Audits beherrscht. Auerdem scheint sie im Falle der ISO-Norm leichter zu sein.

Die grundstzliche bereinstimmung der Anforderungen beider Systeme schafft die Voraussetzung fr eine Doppel-Zertifizierung. Es ist aber anzumerken, da eine Zertifizierung nach ISO 14000 nicht ausreichend ist, um smtliche EMAS-Anforderungen zu erfllen.


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