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Stellen Sie aneinander die folgenden Fragen. Welchen Platz nimmt H. Böll in der deutschen Literatur ein?






Welchen Platz nimmt H. Bö ll in der deutschen Literatur ein?

Was wissen Sie ü ber seine Familie?

Was prä gte sein Elternhaus?

Welche Spur hat der Krieg in Bö lls Leben hinterlassen?

Welcher politischen Partei gehö rte Bö ll an?

H. Bö ll war eine Figur des ö ffentlichen Lebens der BRD. Worin zeigte sich das?

Wie verhielt sich H. Bö ll zu der katholischen Kirche?

„Er war wirklich ein Christ“. Begrü nden Sie es.

Welche Lebenswerte liegen seinen literarischen Werken zugrunde?

Wofü r respektierten H. Bö ll seine Zeitgenossen?


Siegfried Lenz

Siegfried Lenz ist der hervorragende deutsche Schriftsteller der Nachkriegszeit und Gegenwart.

S. Lenz wurde 1926 in der Familie eines Zollbeamten in der Kleinstadt Lyck (Ostpreuß en) geboren und erhielt keine gute Schulbildung. Als 13-jä hriger wurde er in die Hitlerjugend aufgenommen. 1943 legte der junge Lenz das Notabitur ab und wurde zur Marine eingezogen. Als Marinesoldat wurde er zum Zeugen „der groß en Flucht und des Untergangs“. Sein Schiff „Admiral Scheer“ wurde versenkt, Lenz konnte sich retten und wurde zur weiteren Ausbildung nach Dä nemark gebracht.

Er floh vom Militä r, wurde verfolgt und verbrachte das Kriegsende versteckt in dä nischen Wä ldern. 1945 geriet Lenz in englische Gefangenschaft. Dort wurde er bald Ü bersetzer einer Entlassungskommission. Nach 1945 entließ man ihn nach Hamburg, wo er unter anderem Literaturwissenschaft studierte. Er lebte zunä chst vom Schwarzhandel. Schon wä hrend seines Studiums arbeitete Lenz fü r die Zeitschrift „Die Welt“.

Seit 1951 lebt er als freier Schriftsteller in Hamburg und auf der dä nischen Insel Alsen und macht in den folgenden Jahren viele Reisen ins Ausland. Zwischen 1965 und Anfang der 70er Jahre arbeitet Lenz im Wahlkampf der SPD mit. Siegfried Lenz arbeitet fü r das Radio und mehrere Zeitungen und wird in den folgenden Jahren mit vielen bekannten Preisen ausgezeichnet.

In seinen Werken tauchen die Themen seiner Generationen immer wieder auf: Gewalt, Flucht, missbrauchte Begeisterung und sinnlose Tode.

Einige Werke:

- Es waren Habichte in der Luft (1951), Roman

- Duell mit dem Schatten (1953), Roman

- So zä rtlich war Suleyken (1955)

- Der Mann im Strom (1957), Roman

- Das Feuerschiff (1960), Erzä hlungen

- Das Vorbild (1973)

- Einstein ü berquert die Elbe bei Hamburg (1975)

- Heimatmuseum (1978), Roman

- Der Verlust (1981)

Lenz will in Romanen, Erzä hlungen und Dramen als moralisch engagierter Zeuge seiner Zeit die politischen und gesellschaftlichen Konflikte der Kriegs- und Nachkriegsjahre vermitteln. Danach wendet sich Lenz neueren Stoffen zu: Einsamkeit, Scheitern, Aufhö renmü ssen und ethische Bewä hrung in der zeitgenö ssischen Leistungsgesellschaft.

„Deutschstunde“

In dem 1968 erschienenen Roman „Deutschstunde“, durch die Fernsehverfilmung (1972) einem Millionenpublikum bekannt geworden, werden die gesellschaftlichen Ziele und das erzä hlerische Kö nnen von Siegfried Lenz am deutlichsten.

Oft wird das Schicksal von Menschen geschildert, die sich mit der Umwelt oder Gesellschaft auseinandersetzen. „Deutschstunde“ ist das umfangreichste und erfolgreichste Werk von Siegfried Lenz und erschien auch in 19 anderen Sprachen.

Das ist ein mehrschichtiger und mehrperspektivischer Ich-Roman ü ber deutsche Schuld und Pflicht in der Kriegs- und Nachkriegszeit, am Beispiel eines Generationskonflikts dargestellt. Der Autor gibt die Erinnerungen Siggi Jepsens wieder, der als Zö gling einer Erziehungsanstalt eine Strafarbeit ü ber die „Freuden der Pflicht“ zu schreiben hat. Darin erzä hlt er den Konflikt, der sich wä hrend der Nazizeit zwischen seinem pflichtbesessenen Vater, einem Gendarmen, und dem Maler Nansen ergeben hatte.

1943 wird von den damaligen Machthabern im Zuge der Aktion gegen „Entartete Kunst“ ein Malverbot gegen den Maler verhä ngt. Siggis Vater, Polizeiposten in Rugbü ll und Pflichtmensch, versucht dieses Malverbot durchzusetzen und zerstö rt auch einen Teil seiner Werke. Er will den zehnjä hrigen Siggi zu seinem Helfer machen, doch dieser wird Freund des Malers und rettet einige seiner Bilder vor dem Polizisten-Vater.

Siggi versteckt auch seinen Bruder Klaas, der eines Morgens auftaucht. Er ist aus dem Gefangenenkrankenhaus ausgebrochen. Doch zu Hause kann er nicht bleiben, da sein Vater und seine Mutter ihn verstoß en haben, weil er sich selbst verstü mmelt hat.

Nach dem Krieg kö nnen sich weder Siggi noch der inzwischen von seinem Posten abgesetzte Vater mit der neuen Situation abfinden. Der Vater kann nicht aufhö ren den Maler zu verfolgen. Siggi dagegen kann nicht aufhö ren, den Maler zu schü tzen. Seine vermeintliche Hilfeleistung verkehrt sich ins Kriminelle: Er entfernt Nansens Gemä lde aus einer Ausstellung und wird wegen Diebstahls zu einer Jugendstrafe verurteilt. Am Ende wird er jedoch wegen guter Fü hrung vorzeitig entlassen. Zwar hat er durch seine Aufzeichnungen seine Geschichte etwas aufgearbeitet. Ihm ist klar, dass er stellvertretend fü r seinen Vater bestraft worden ist, aber doch zieht er daraus keine Folgerungen. Die Richtung seines weiteren Lebens bleibt am Ende des Romans vö llig offen.

Kommentar:

der Schwarzhandel: der illegale Handel mit Waren

Rugbü ll: ein fiktives schleswig-holsteinisches Dorf

Der Maler Max Ludwig Nansen ist eine geschickt erfundene Figur: Deutlich erkennbar ist der 1867 als Hansen geborene Emil Nolde, der expressionistische Maler. Viele Lebensdaten Noldes sind mit denen von Max Ludwig Nansen gleich.

die Hitlerjugend: die nationalsozialistische Jugendorganisation

Aufgaben

1) Wortschatz zur Einprä gung. Gebrauchen Sie diese Wö rter und Wendungen beim Sprechen.

der Zollbeamte (-n)

das Zollamt (Zollä mter)

der Zeuge (-n)

flü chten → die Flucht

fliehen (o, o)

versenken (-te, -t)

sich retten (-te, -t)

j-n verfolgen (-te, -t)

die Gefangenschaft

in ~ geraten

j-n entlassen (ie, a)

auftauchen (-te, -t)=erscheinen

sich mit etw./j-m auseinandersetzen

der Zö gling (-e)

gegen j-n ein Malverbot verhä ngen (-te, -t)

ausbrechen (a, o)

j-n verstoß en (ie, o)

sich verstü mmeln (-te, -t)

j-n zu etw. verurteilen

2) Wo arbeitet der Zollbeamte? Wo befindet es sich? Was macht der Zollbeamte?

3) In welchem Fall kommen Jugendliche in eine Erziehungsanstalt?


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