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Homo Faber 10 ñòðàíèöà






Spä ter im Laufe des Abends, redete ich wieder, als wä re nichts dabei. Ohne Verstellung: es war eigentlich nichts dabei, Hauptsache, daß Sabeth gerettet war. Dank Serum. Ich fragte Hanna, wieso sie nicht an Statistik glaubt, statt dessen aber an Schicksal und Derartiges.

»Du mit deiner Statistik! «sagt sie.»Wenn ich hundert Tö chter hä tte, alle von einer Viper gebissen, dann ja! Dann wü rde ich nur drei bis zehn Tö chter verlieren. Erstaunlich wenig! Du hast vollkommen recht.«

Ihr Lachen dabei.

»Ich habe nur ein einziges Kind! «sagt sie.

Ich widersprach nicht, trotzdem bekamen wir beinahe Streit, plö tzlich hatten wir die Nerven verloren. Es begann mit einer Bemerkung meinerseits.

»Hanna«, sage ich,»du tust wie eine Henne! «

Es war mir so herausgerutscht.

»Entschuldige«, sage ich,»aber es ist so! «

Ich merkte erst spä ter, was mich ä rgerte: — Ich war aus dem Bad gekommen, Hanna am Telefon, sie hatte das Hospital angerufen, wä hrend ich im Badezimmer war — sie redete mit Elsbeth.

Ich hö rte alles, ohne zu wollen.

Kein Wort ü ber mich. —

Sie redete, als gebe es nur Hanna, die Mutter, die um Sabeth gebangt hatte und sich freute, daß das Mä dchen sich langsam wohler fü hlte, sogar reden konnte, sie redeten deutsch, bis ich ins Zimmer trat, dann wechselte Hanna auf griechisch. Ich verstand kein Wort. Dann hä ngte sie den Hö rer auf.

»Wie geht es? «frageich.

Hanna sehr erleichtert —

»Hast du gesagt«, frage ich,»daß ich hier bin? «

Hanna nahm sich eine Zigarette.

»Nein«, sagt sie.

Hanna tat sehr merkwü rdig, und ich glaubte es einfach nicht, daß das Mä dchen nicht nach mir gefragt hä tte; mindestens hatte ich ein Recht darauf, scheint mir, alles zu wissen, was gesprochen worden war.

»Komm«, sagt Hanna,»essen wir etwas.«

Was mich wü tend machte: ihr Lä cheln, als hä tte ich kein Recht darauf, alles zu wissen.

»Komm«, sagt Hanna,»setz dich.«

Ich setzte mich aber nicht.

»Wieso bist du gekrä nkt, wenn ich mit meinem Kind spreche? «sagt sie.»Wieso? «

Sie tat wirklich (wie es die Art aller Frauen ist, vermute ich, auch wenn sie noch so intellektuell sind) wie eine Henne, die ihr Junges unter die Flü gel nehmen muß; daher meine Bemerkung mit der Henne, ein Wort gab das andere, Hanna war auß er sich wegen meiner Bemerkung, weibischer als ich sie je gesehen habe. Ihr ewiges Argument:

»Sie ist mein Kind, nicht dein Kind.«

Daher meine Frage:

»Stimmt es, daß Joachim ihr Vater ist? «

Darauf keine Antwort.

»Laß mich! «sagt sie.»Was willst du ü berhaupt von mir? Ich habe Elsbeth ein halbes Jahr lang nicht gesehen, plö tzlich dieser Anruf vom Hospital, ich komme und finde sie bewuß tlos — weiß nicht, was geschehen ist. «

Ich nahm alles zurü ck.

»Du«, sagt sie,»du — was hast du zu sprechen mit meiner Tochter? Was willst du ü berhaupt von ihr? Was hast du mit ihr? «

Ich sah, wie sie zitterte.

Hanna ist alles andere als eine alte Frau, aber ich sah natü rlich ihre mü rbe Haut, ihre Trä nensä cke, ihre Schlä fen mit Krä henfü ß en, die mich nicht stö rten, aber ich sah sie. Hanna war magerer geworden, zarter. Ihr Alter stand ihr eigentlich sehr gut, fand ich, vor allem im Gesicht, abgesehen von der Haut unter ihrem Kinn, die mich an die Haut von Eidechsen erinnert — Ich nahm alles zurü ck.

Ich verstand ohne weiteres, daß Hanna an ihrem Kind hä ngt, daß sie die Tage gezä hlt hat, bis das Kind wieder nach Hause kommt, und daß es fü r eine Mutter nicht leicht ist, wenn das Kind, das einzige, zum ersten Mal in die Welt hinaus reist.

»Sie ist ja kein Kind mehr«, sagt sie,»ich selber habe sie ja auf diese Reise geschickt, eines Tages muß sie ja ihr eigenes Leben fü hren, das ist mir klar, daß sie eines Tages nicht wiederkommt —«

Ich ließ Hanna sprechen.

»Das ist nun einmal so«, sagt sie,»wir kö nnen das Leben nicht in unseren Armen behalten, Walter, auch du nicht.«

»Ich weiß! «sage ich.

»Warum versuchst du es denn? «fragt sie.

Ich verstand Hanna nicht immer.

»Das Leben geht mit den Kindern«, sagt sie —

Ich hatte mich nach ihrer Arbeit erkundigt.

»Das ist nun einmal so«, sagt sie,»wir kö nnen uns nicht mit unseren Kindern nochmals verheiraten. «

Keine Antwort auf meine Frage.

»Walter«, fragt sie,»wie alt bist du jetzt? «

Dann eben ihr Ausspruch: sie habe nicht hundert Tö chter, sondern eine einzige (was ich wuß te), und ihre Tochter hä tte nur ein einziges Leben (was ich ebenfalls wuß te) wie jeder Mensch; auch sie, Hanna, hä tte nur ein einziges Leben, ein Leben, das verpfuscht sei, und auch ich (ob ich es wisse?) hä tte nur ein einziges Leben.

»Hanna«, sage ich,»das wissen wir.«

Unser Essen wurde kalt.

»Wieso verpfuscht? «frage ich.

Hanna rauchte. Statt zu essen.

»Du bist ein Mann«, sagte sie,»ich bin eine Frau — das ist ein Unterschied, Walter.«

»Hoffentlich! «lache ich.

»Ich werde keine Kinder mehr haben —«

Das sagte sie im Laufe des Abends zweimal.

»Was ich arbeite? «sagt sie.»Du siehst es ja, Scherbenarbeit. Das soll eine Vase gewesen sein. Kreta. Ich kleistere die Vergangenheit zusammen —«

Ich finde das Leben von Hanna gar nicht verpfuscht. Im Gegenteil. Ich kenne ihren zweiten Mann nicht, diesen Piper, eine Bekanntschaft aus der Emigration; Hanna erwä hnt ihn fast nie, obschon sie (was mich noch heute jedesmal verwundert) seinen Namen trä gt: Dr. Hanna Piper. Dabei hat Hanna immer getan, was ihr das Richtige schien, und das ist fü r eine Frau, finde ich, schon allerhand. Sie fü hrte das Leben, wie sie's wollte. Warum es mit Joachim nicht gegangen war, sagte sie eigentlich nicht. Sie nennt ihn einen lieben Menschen. Von Vorwurf keine Spur; hö chstens findet sie uns komisch, die Mä nner ganz allgemein. Hanna hat sich vielleicht zuviel versprochen, die Mä nner betreffend, wobei ich glaube, daß sie die Mä nner liebt. Wenn Vorwurf, dann sind es Selbstvorwü rfe; Hanna wü rde die Mä nner, wenn sie nochmals leben kö nnte oder mü ß te, ganz anders lieben. Sie findet es natü rlich, daß die Mä nner (sagt sie) borniert sind, und bereut nur ihre eigne Dummheit, daß sie jeden von uns (ich weiß nicht, wieviele es gewesen sind) fü r eine Ausnahme hielt. Dabei ist Hanna, wie ich finde, alles andere als dumm. Sie findet es aber. Sie findet es dumm von einer Frau, daß sie vom Mann verstanden werden will; der Mann (sagt Hanna) will die Frau als Geheimnis, um von seinem eignen Unverstä ndnis begeistert und erregt zu sein. Der Mann hö rt nur sich selbst, laut Hanna, drum kann das Leben einer Frau, die vom Mann verstanden werden will, nicht anders als verpfuscht sein. Laut Hanna. Der Mann sieht sich als Herr der Welt, die Frau nur als seinen Spiegel. Der Herr ist nicht gezwungen, die Sprache der Unterdrü ckten zu lernen; die Frau ist gezwungen, doch nü tzt es ihr nichts, die Sprache ihres Herrn zu lernen, im Gegenteil, sie lernt nur eine Sprache, die ihr immer unrecht gibt. Hanna bereut, daß sie Dr. phil. geworden ist. Solange Gott ein Mann ist, nicht ein Paar, kann das Leben einer Frau, laut Hanna, nur so bleiben, wie es heute ist, nä mlich erbä rmlich, die Frau als Proletarier der Schö pfung, wenn auch noch so elegant verkleidet — Ich fand sie komisch, eine Frau von fü nfzig Jahren, die wie ein Backfisch philosophiert, eine Frau, die noch so tadellos aussieht wie Hanna, geradezu attraktiv, dazu eine Persö nlichkeit, das war mir klar, eine Dame von ihrem Ansehen, ich muß te daran denken, wie man Hanna beispielsweise im Hospital behandelt hatte, eine Auslä nderin, die erst seit drei Jahren in Athen wohnt, geradezu wie eine Professorin, eine Nobelpreisträ gerin! — sie tat mir leid.

»Walter, du iß t ja gar nichts.«

Ich faß te ihren Arm:

»Du, Proletarierin der Schö pfung! —«

Hanna war nicht gewillt zu lä cheln, sie wartete darauf, daß ich ihren Arm losließ.

»Wo«, fragt sie,»seid ihr in Rom gewesen? «

Ich rapportierte.

Ihr Blick —

Man hä tte meinen kö nnen, ich sei ein Gespenst, so blickte Hanna mich an, wä hrend ich von Rom rapportierte; ein Ungetü m mit dem Rü ssel und mit Krallen, ein Monstrum, was Tee trinkt.

Ich werde diesen Blick nie vergessen.

Ihrerseits kein Wort —

Ich redete neuerdings, weil Schweigen unmö glich, ü ber Mortalitä t bei Schlangenbiß, beziehungsweise ü ber Statistik im allgemeinen.

Hanna wie taub.

Ich wagte nicht, in ihre Augen zu blicken — so oft ich auch nur eine Sekunde lang (lä nger konnte ich nicht) daran dachte, daß ich Sabeth umarmt habe, beziehungsweise, daß Hanna, die vor mir sitzt, ihre Mutter ist, die Mutter meiner Geliebten, die selbst meine Geliebte ist.

Ich weiß nicht, was ich redete.

Ihre Hand (ich redete sozusagen nur noch zu ihrer Hand) war merkwü rdig: klein wie eine Kinderhand, ä lter als die ü brige Hanna, nervö s und schlaff, hä ß lich, eigentlich gar keine Hand, sondern etwas Verstü mmeltes, weich und knochig und welk, Wachs mit Sommersprossen, eigentlich nicht hä ß lich, im Gegenteil, etwas Liebes, aber etwas Fremdes, etwas Entsetzliches, etwas Trauriges, etwas Blindes, ich redete und redete, ich schwieg, ich versuchte mir die Hand von Sabeth vorzustellen, aber erfolglos, ich sah nur, was neben dem Aschenbecher auf dem Tisch lag, Menschenfleisch mit Adern unter der Haut, die wie zerknittertes Seidenpapier aussieht, so mü rbe und zugleich glä nzend.

Ich war selber todmü de.

»Eigentlich ist sie noch ein Kind«, sagt Hanna, —»oder glaubst du, sie ist mit einem Mann zusammengewesen? «Ich blickte Hanna in die Augen —»Ich wü nsche es ihr ja«, sagt sie,»ich wü nsche es ihr ja! «Plö tzlich tischte sie ab. Ich half.

Betreffend Statistik: Hanna wollte nichts davon wissen, weil sie an Schicksal glaubt, ich merkte es sofort, obschon Hanna es nie ausdrü cklich sagte. Alle Frauen haben einen Hang zum Aberglauben, aber Hanna ist hochgebildet; darum verwunderte es mich. Sie redete von Mythen, wie unsereiner vom Wä rmesatz, nä mlich wie von einem physikalischen Gesetz, das durch jede Erfahrung nur bestä tigt wird, daher in einem geradezu gleichgü ltigen Ton. Ohne Verwunderung. Oedipus und die Sphinx, auf einer kaputten Vase dargestellt in kindlicher Weise, Athene, die Erinnyen beziehungsweise Eumeniden und wie sie alle heiß en, das sind Tatsachen fü r sie; es hindert sie nichts, mitten im ernsthaftesten Gesprä ch gerade damit zu kommen. Ganz abgesehen davon, daß ich in Mythologie und ü berhaupt in Belletristik nicht beschlagen bin, ich wollte nicht streiten; wir hatten praktische Sorgen genug. Am 29. V. sollte ich in Paris sein —Am 31. V. in New York —

Am 3. VI. (spä testens) in Venezuela —

Hanna arbeitet in einem Archä ologischen Institut, Gö tter gehö ren zu ihrem Job, das muß te ich mir immer wieder sagen: sicher hat auch unsereiner, ohne es zu merken, eine dé formation professionelle. Ich muß te lä cheln, wenn Hanna so redete.

»Du mit deinen Gö ttern! «

Dann ließ sie es sofort.

»Ich wü rde ja nicht abreisen«, sage ich,»wenn es nicht feststehen wü rde, daß das Kind gerettet ist, das wirst du mir glauben.«

Hanna hatte volles Verstä ndnis, schien es, sie wusch das Geschirr, wä hrend ich kurz von meinem beruflichen Verpflichtungen sprach, und ich trocknete ab — wie vor zwanzig Jahren, fand ich, beziehungsweise vor einundzwanzig Jahren.

»Findest du? «

»Findest du nicht? «sage ich.

Wie Hanna rechnete, daß sie auf einundzwanzig Jahre kam, wuß te ich nicht. Aber ich hielt mich daran, damit sie mich nicht jedesmal verbesserte.

»Eine hü bsche Kü che«, sage ich —

Plö tzlich wieder ihre Frage:

»Hast du Joachim je wiedergesehen? «

Einmal, das war klar, muß te ich es sagen, daß Joachim aus dem Leben geschieden ist, aber nicht gerade heute, fand ich, nicht gerade am ersten Abend.

Ich redete von irgend etwas —

Unsere Abendessen damals in ihrer Bude!

»Erinnerst du dich an Frau Oppikofer? «

»Warum? «fragt sie.

»Einfach so! «sage ich.»Wie sie immer mit ihrem Besenstiel klopfte, wenn ich nach zweiundzwanzig Uhr noch in deiner Bude war —«

Unser Geschirr war gewaschen und getrocknet.

»Walter«, fragt sie,»nimmst du einen Kaffee? «

Erinnerungen sind komisch.

»Ja«, sage ich,»nach zwanzig Jahren kann man darü ber lachen —«

Hanna setzte Wasser auf.

»Walter«, fragt sie,»ob du Kaffee nimmst —«

Sie wollte keine Erinnerungen hö ren.

»Ja«, sage ich,»gerne.«

Ich sehe nicht ein, wieso ihr Leben verpfuscht sein sollte. Im Gegenteil. Ich finde es allerhand, wenn jemand ungefä hr so lebt, wie er's sich einmal in den Kopf gesetzt hat. Ich bewundere sie. Ich habe, offen gesprochen, nie daran geglaubt, daß Philologie und Kunstgeschichte sich bezahlt machen. Dabei kann man nicht einmal sagen, Hanna sei unfraulich. Es steht ihr, eine Arbeit zu haben. Schon in der Ehe mit Joachim, scheint es, hat sie stets gearbeitet, Ü bersetzungen und Derartiges, und in der Emigration sowieso. In Paris, nach ihrer Scheidung von Joachim, arbeitete sie in einem Verlag. Als dann die Deutschen kamen, floh sie nach England und sorgte allein fü r ihr Kind. Joachim war Arzt in Ruß land, somit zahlungsunfä hig. Hanna arbeitete als deutsche Sprecherin bei BBC. Heute noch ist sie britische Staatsbü rgerin. Herr Piper verdankt ihr sein Leben, scheint mir; Hanna heiratete ihn aus einem Lager heraus (soviel ich verstanden habe) ohne viel Besinnen, dank ihrer alten Vorliebe fü r Kommunisten. Herr Piper war eine Enttä uschung, weil kein Kommunist, sondern Opportunist. Wie Hanna sagt: linientreu bis zum Verrat, neuerdings bereit, Konzentrationslager gutzufinden. Hanna lachte nur: Mä nner! Er unterwirft sich jeder Devise, um seine Filme machen zu kö nnen. Juni 1953 hat Hanna ihn verlassen. Er merke es gar nicht, wenn er heute verkü ndet, was er gestern widerrufen hat, oder umgekehrt; was er verloren habe: ein spontanes Verhä ltnis zur Realitä t. Hanna berichtet ungern von ihm, dabei um so ausfü hrlicher, je weniger es mich interessiert. Hanna findet es schade, beziehungsweise typisch fü r gewisse Mä nner, wie dieser Piper im Leben steht: stockblind, laut Hanna, ohne Kontakt. Frü her habe er Humor besessen; jetzt lache er nur noch ü ber den Westen. Hanna macht keine Vorwü rfe, eigentlich lacht sie bloß ü ber sich selbst, beziehungsweise ü ber ihre Liebe zu Mä nnern.

»Wieso soll dein Leben verpfuscht sein? «sage ich.»Das redest du dir ein, Hanna —«

Auch mich fand sie stockblind.

»Ich sehe nur«, sage ich,»was da ist: deine Wohnung, deine wissenschaftliche Arbeit, deine Tochter — du solltest Gott danken! «

»Wieso Gott? «

Hanna wie frü her: sie weiß genau, was man meint. Ihre Lust an Worten! Als kä me es auf die Worte an. Wenn man es noch so ernst meint, plö tzlich verfä ngt sie sich in irgendeinem Wort.

»Walter, seit wann glaubst du an Gott? «

»Komm«, sage ich,»mach einen Kaffee! «

Hanna wuß te genau, daß ich mit Gott nichts anfangen kann, und wenn man schließ lich drauf eingeht, zeigt sich, daß Hanna es gar nicht ernst meint.

»Wieso kommst du darauf«, fragt sie,»daß ich religiö s bin? Du meinst, einer Frau im Klimakterium bleibt nichts anderes ü brig.«

Ich machte Kaffee.

Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es sein wird, wenn Sabeth aus dem Hospital kommt. Sabeth und Hanna und ich in einem Raum, beispielsweise in dieser Kü che: —

Hanna, die merkt, wie ich mich zusammennehmen muß, um nicht ihr Kind zu kü ssen oder wenigstens den Arm auf ihre Schulter zu legen, und Sabeth, die entdeckt, daß ich eigentlich (wie ein Schwindler, der seinen Ehering ausgezogen hat) zu Mama gehö re, obschon ich sie, Sabeth, um die Schulter halte.

»Sie soll bloß nicht Stewardeß werden«, sage ich,»ich habe es ihr auszureden versucht.«

»Wieso? «

»Weil Stewardeß nicht in Frage kommt«, sage ich,»nicht fü r ein Mä dchen wie Sabeth, das schließ lich nicht irgendein Mä dchen ist —«

Unser Kaffee war gemacht.

»Warum soll sie nicht Stewardeß werden? «

Dabei wuß te ich, daß auch Hanna, die Mutter, keineswegs entzü ckt war von dieser Backfisch-Idee; sie trotzte nur, um mir zu zeigen, daß es mich nichts angeht:

»Walter, das ist ihre Sache! «

Ein ander Mal:

»Walter, du bist nicht ihr Vater.«

»Ich weiß! «sage ich —

Vor dem Augenblick, da man sich setzt, weil es nichts zu hantieren gibt, hatte ich mich von Anfang an gefü rchtet —nun war es soweit.

»Komm«, sagt sie,»rede, —! «

Es war leichter als erwartet, fast alltä glich.

»Erzä hl mir«, sagt sie,»was gewesen ist.«

Ich staunte ü ber ihre Ruhe.

»Du kannst dir meinen Schreck vorstellen«, sagt sie,»als ich ins Hospital komme und dich sehe, wie du da sitzest und schlä fst —«

Ihre Stimme ist unverä ndert.

In einem gewissen Sinn ging es weiter, als wä ren keine zwanzig Jahre vergangen, genauer: als hä tte man diese ganze Zeit, trotz Trennung, durchaus gemeinsam verbracht. Was wir nicht voneinander wuß ten, waren Ä uß erlichkeiten, nicht der Rede wert. Karriere und Derartiges. Was hä tte ich reden sollen? Hanna wartete aber.

»Nimmst du Zucker? «fragt sie.

Ich redete von meinem Beruf —

»Wieso reist du mit Elsbeth? «fragt sie.

Hanna ist eine Frau, aber anders als Ivy und die andern, die ich gekannt habe, nicht zu vergleichen; auch anders als Sabeth, die ihr in vielem gleicht. Hanna ist vertrauter; ohne Hader, als sie mich anblickt. Ich wunderte mich.

»Du liebst sie? «fragt sie.

Ich trank meinen Kaffee.

»Seit wann hast du gewuß t«, fragt sie,»daß ich ihre Mutter bin? «

Ich trank meinen Kaffee.

»Du weiß t noch gar nicht«, sage ich,»daß Joachim gestorben ist —«

Ich hatte es nicht sagen wollen.

»Gestorben? «fragt sie.»Wann? «

Ich hatte mich hinreiß en lassen, nun war's zu spä t, ich muß te berichten — ausgerechnet an diesem ersten Abend! —die ganze Geschichte in Guatemala, Hanna wollte alles erfahren, was ich meinerseits wuß te, seine Heimkehr aus Ruß land, seine Tä tigkeit auf der Farm, sie hatte seit ihrer Scheidung nichts mehr von Joachim vernommen, zum Schluß sagte ich doch nicht, daß Joachim sich erhä ngt, sondern log: angina pectoris. Ich staunte, wie gefaß t sie blieb.

»Hast du's dem Mä dchen gesagt? «fragt sie.

Dann unser endloses Schweigen.

Sie hatte ihre Hand wieder unter die Hornbrille geschoben, als halte sie ihr Gesicht zusammen; ich kam mir wie ein Scheusal vor.

»Was kannst denn du dafü r! «sagt sie.

Daß Hanna nicht einmal weinte, machte alles nur schwerer; sie stand —

»Ja«, sagt sie,»gehen wir schlafen.«

Es war Mitternacht — schä tzungsweise, ich hatte ja meine Uhr nicht mehr, aber abgesehen davon, es war tatsä chlich, als stehe die Zeit.

»Du hast das Zimmer von Elsbeth.«

Wir standen in ihrem Zimmer.

»Hanna«, sage ich,»sag doch die Wahrheit: ist er ihr Vater? «

»Ja! «sagt sie.»Ja! «

Im Augenblick war ich erleichtert, ich hatte keinen Grund anzunehmen, daß Hanna lü gt, und fand es im Augenblick (die Zukunft war sowieso nicht zu denken) wichtiger als alles andere, daß das Mä dchen eine Serum-Injektion bekommen hat und gerettet ist.

Ich gab ihr die Hand.

Man stand, zum Hinsinken mü de, Hanna auch, glaube ich, eigentlich hatten wir uns schon Gutnacht gesagt — als Hanna nochmals fragte:

»Walter, was hast du mit Elsbeth gehabt? «

Dabei wuß te sie es bestimmt.

»Komm«, sagt sie,»sag es! «

Ich weiß nicht, was ich antwortete.

»Ja oder nein! «fragt sie.

Gesagt war gesagt —

Hanna lä chelte noch, als hä tte sie's nicht gehö rt, ich war erleichtert, daß es endlich gesagt war, geradezu munter, mindestens erleichtert.

»Bist du mir bö se? «frage ich.

Ich hä tte lieber auf dem Boden geschlafen, Hanna bestand darauf, daß ich mich wirklich ausruhen sollte, das Bett war bereits mit frischen Tü chern bezogen — alles fü r die Tochter, die ein halbes Jahr in der Fremde gewesen ist: ein neues Pyjama, das Hanna wegnahm, Blumen auf dem Nachttisch, Schokolade, das blieb.

»Bist du mir bö se? «frage ich.

»Hast du alles? «fragt sie,»Seife ist da —«

»Ich konnte nicht wissen«, sage ich —

»Walter«, sagt sie,»wir mü ssen schlafen.«

Sie war nicht bö se, schien mir, sie gab mir sogar nochmals die Hand. Sie war nervö s, nichts weiter. Sie war eilig. Ich hö rte, daß sie in die Kü che ging, wo alles getan war.

»Kann ich etwas helfen? «

»Nein«, sagt sie,»schlaf jetzt! «

Das Zimmer von Sabeth: etwas klein, jedoch nett, viele Bü cher auch hier, Blick gegen den Lykabettos, ich stand noch lange am offenen Fenster —

Ich hatte kein Pyjama.

Es ist nicht meine Art, in fremden Zimmern zu schnü ffeln, aber das Foto stand gerade auf dem Bü chergestell, und schließ lich hatte ich Joachim, ihren Vater, selber gekannt — ich nahm's herunter.

Aufgenommen 1936 in Zü rich.

Eigentlich war ich entschlossen, ins Bett zu gehen, nichts mehr zu denken, aber ich hatte kein Pyjama, wie gesagt, bloß mein schmutziges Hemd —

Endlich ging Hanna in ihr Zimmer.

Das mochte gegen zwei Uhr sein, ich saß auf dem sauberen Bett, wie sie auf Bä nken in ö ffentlichen Anlagen sitzen, wenn sie schlafen, die Obdachlosen, vornü ber gekrü mmt, (so denke ich stets beim Anblick solcher Schlä fer:) wie ein Fö tus — aber ich schlief nicht.

Ich wusch mich.

Einmal klopfte ich an ihre Wand.

Hanna tat, als schliefe sie.

Hanna wollte nicht mit mir reden, irgendwann an diesem Abend hatte sie gesagt, ich solle schweigen: Es wird alles so klein, wenn du darü ber redest!

Vielleicht schlief Hanna tatsä chlich.

Ihre Briefe aus Amerika — ich meine die Briefe von Sabeth — lagen auf dem Tisch, ein ganzes Bü ndel, Stempel von Yale, einer von Le Havre, dann Ansichtskarten aus Italien, ich las eine einzige, weil sie auf den Boden gefallen war: Gruß aus Assisi (ohne Erwä hnung meiner Person) mit tausend Kü ssen fü r Mama, mit inniger Umarmung —

Ich rauchte nochmals eine Zigarette.

Dann mein Versuch, das Hemd zu waschen —

Ich weiß nicht, wieso ich auf die Idee kam, alles sei ü berstanden, jedenfalls das Schlimmste, und wieso ich glauben konnte, Hanna schlafe.

Ich wusch so leise als mö glich.

Ich gebe zu, daß ich Viertelstunden lang einfach vergaß, was los ist, beziehungsweise kam es mir wie ein bloß er Traum vor: wenn man trä umt, man sei zum Tod verurteilt, und weiß, es kann nicht stimmen, ich brauche bloß zu erwachen —

Ich hä ngte mein nasses Hemd ins Fenster.

Das Gesicht von Joachim, das ich mir anschaute, ein mä nnliches Gesicht, sympathisch, aber Ä hnlichkeiten mit Sabeth fand ich eigentlich nicht.

»Hanna? «rufe ich,»schlä fst du? «

Keine Antwort.

Ich frö stelte, weil ohne Hemd, ich kam nicht auf die Idee, ihren Morgenrock zu nehmen, der an der Tü re hing, ich sah ihn —

Ü berhaupt ihre Mä dchensachen!

Ihre Flö te auf dem Bü cherbrett —

Ich lö schte das Licht.

Vermutlich hatte Hanna schon eine ganze Weile geschluchzt, ihr Gesicht in die Kissen gepreß t, bis es nicht mehr ging — ich erschrak, als ich sie hö rte; mein erster Gedanke: Sie hat gelogen, und ich bin doch der Vater. Sie schluchzte immer lauter, bis ich an ihre Tü re ging, um zu klopfen.

»Hanna«, sage ich,»ich bin's.«

Sie verriegelte die Tü re.

Ich stand und hö rte nur ihr Schluchzen, meine vergeblichen Bitten, sie sollte in die Diele kommen und sagen, was los ist, aber als Antwort nichts als Schluchzen, einmal leise, dann wieder lauter, es hö rte nicht auf, und wenn's einmal aufhö rte, war es noch schlimmer, ich legte mein Ohr an die Tü re, wuß te nicht, was ich denken sollte, oft hatte sie einfach keine Stimme mehr, nur so ein Wimmern, so daß ich erleichtert war, wenn sie wieder aufschluchzte.

Ich hatte kein Taschenmesser und nichts —

»Hanna«, sage ich,»mach auf! «

Als es mir gelungen war, mit dem Feuerhaken die Tü re aufzusprengen, stemmte Hanna sich dagegen. Sie schrie geradezu, als sie mich sah. Ich stand mit nacktem Oberkö rper; vielleicht drum. Natü rlich tat sie mir leid, und ich ließ ab, die Tü re aufzustoß en.

»Hanna«, sage ich,»ich bin's! «Sie wollte allein sein.

 

— — —

 

Vor vierundzwanzig Stunden (es kam mir wie eine Jugenderinnerung vor!) saß en wir noch auf Akrokorinth, Sabeth und ich, um den Sonnenaufgang zu erwarten. Ich werde es nie vergessen! Wir sind von Patras gekommen und in Korinth ausgestiegen, um die sieben Sä ulen eines Tempels zu besichtigen, dann Abendessen in einem Guest-House in der Nä he. Sonst ist Korinth ja ein Hü hnerdorf. Als sich herausstellte, daß es keine Zimmer gibt, dä mmert es bereits; Sabeth fand es eine Glanzidee von mir, einfach weiterzuwandern in die Nacht hinaus und unter einem Feigenbaum zu schlafen. Eigentlich habe ich's als Spaß gemeint, aber da Sabeth es eine Glanzidee findet, ziehen wir wirklich los, um einen Feigenbaum zu finden, einfach querfeldein. Dann das Gebell von Hirtenhunden, Alarm ringsum, die Herden in der Nacht; es mü ssen ziemliche Bestien sein, nach ihrem Geklä ff zu schließ en, und in der Hö he, wohin sie uns treiben, gibt es keine Feigenbä ume mehr, nur Disteln, dazu Wind. Von Schlafen keine Rede! Ich habe ja nicht gedacht, daß die Nacht in Griechenland so kalt sein wü rde, eine Nacht im Juni, geradezu naß. Und dazu keine Ahnung, wohin er uns fü hren wird, ein Saumpfad zwischen Felsen hinauf, steinig, staubig, daher im Mondlicht weiß wie Gips. Sabeth findet: Wie Schnee! Wir einigen uns: Wie Joghurt! Dazu die schwarzen Felsen ü ber uns: Wie Kohle! finde ich, aber Sabeth findet wieder irgend etwas anderes, und so unterhalten wir uns auf dem Weg, der immer hö her fü hrt. Das Wiehern eines Esels in der Nacht: Wie der erste Versuch auf einem Cello! findet Sabeth, ich finde: Wie eine ungeschmierte Bremse! Sonst Totenstille; die Hunde sind endlich verstummt, seit sie unsere Schritte nicht mehr hö ren. Die weiß en Hü tten von Korinth: Wie wenn man eine Dose mit Wü rfelzucker ausgeleert hat! Ich finde etwas anderes, bloß um unser Spiel weiterzumachen. Eine letzte schwarze Zypresse. Wie ein Ausruf zeichen! findet Sabeth, ich bestreite es; Ausrufzeichen haben ihre Spitze nicht oben, sondern unten. Wir sind die ganze Nacht gewandert. Ohne einen Menschen zu treffen. Einmal erschreckt uns Gebimmel einer Ziege, dann wieder Stille ü ber schwarzen Hä ngen, die nach Pfefferminz duften, Stille mit Herzklopfen und Durst, nichts als Wind in trockenen Grä sern: Wie wenn man Seide reiß t! findet Sabeth, ich muß mich besinnen, und oft fä llt mir ü berhaupt nichts ein, dann ist das ein Punkt fü r Sabeth, laut Spielregel. Sabeth weiß fast immer etwas. Tü rme und Zinnen einer mittelalterlichen Bastion: Wie Kulissen in der Opé ra! Wir gehen durch Tore und Tore, nirgends ein Gerä usch von Wasser, wir hö ren das Echo unsrer Schritte an den tü rkischen Mauern, sonst Totenstille, sobald wir stehen. Unsere Mondschatten: Wie Scherenschnitte! findet Sabeth. Wir spielen stets auf einundzwanzig Punkte, wie beim Ping-pong, dann ein neues Spiel, bis wir plö tzlich, noch mitten in der Nacht, oben auf dem Berg sind. Unser Komet ist nicht mehr zu sehen. In der Ferne das Meer: Wie Zinkblech! finde ich, wä hrend Sabeth findet, es sei kalt, aber trotzdem eine Glanzidee, einmal nicht im Hotel zu ü bernachten. Es ist ihre erste Nacht im Freien gewesen. Sabeth in meinem Arm, wä hrend wir auf den Sonnenaufgang warten, schlottert. Vor Sonnenaufgang ist es ja am kä ltesten. Dann rauchen wir zusammen noch unsere letzte Zigarette; vom kommenden Tag, der fü r Sabeth die Heimkehr bedeuten sollte, haben wir kein Wort gesprochen. Gegen fü nf Uhr das erste Dä mmerlicht: Wie Porzellan! Von Minute zu Minute wird es heller, das Meer und der Himmel, nicht die Erde; man sieht, wo Athen liegen muß, die schwarzen Inseln in hellen Buchten, es scheiden sich Wasser und Land, ein paar kleine Morgenwolken darü ber: Wie Quasten mit Rosa-Puder: findet Sabeth, ich finde nichts und verliere wieder einen Punkt. 19: 9 fü r Sabeth! Die Luft um diese Stunde: Wie Herbstzeitlosen! Ich finde: Wie Cellophan mit nichts dahinter. Dann erkennt man bereits die Brandung an den Kü sten: Wie Bierschaum! Sabeth findet: Wie eine Rü sche!! Ich nehme meinen Bierschaum zurü ck, ich finde: Wie Glaswolle! Aber Sabeth weiß nicht, was Glaswolle ist —und dann die ersten Strahlen aus dem Meer: Wie eine Garbe, wie Speere, wie Sprü nge in einem Glas, wie eine Monstranz, wie Fotos von Elektronen-Beschieß ungen. Fü r jede Runde zä hlt aber nur ein einziger Punkt; es erü brigt sich, ein halbes Dutzend von Vergleichen anzumelden, kurz darauf ist die Sonne schon aufgegangen, blendend: Wie der erste Anstich in einem Hochofen! finde ich, wä hrend Sabeth schweigt und ihrerseits einen Punkt verliert... Ich werde nie vergessen, wie sie auf diesem Felsen sitzt, ihre Augen geschlossen, wie sie schweigt und sich von der Sonne bescheinen lä ß t. Sie sei glü cklich, sagt sie, und ich werde nie vergessen: das Meer, das zusehends dunkler wird, blauer, violett, das Meer von Korinth und das andere, das attische Meer, die rote Farbe der Ä cker, die Oliven, grü nspanig, ihre langen Morgenschatten auf der roten Erde, die erste Wä rme und Sabeth, die mich umarmt, als habe ich ihr alles geschenkt, das Meer und die Sonne und alles, und ich werde nie vergessen, wie Sabeth singt!


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mylektsii.su - Ìîè Ëåêöèè - 2015-2024 ãîä. (0.036 ñåê.)Âñå ìàòåðèàëû ïðåäñòàâëåííûå íà ñàéòå èñêëþ÷èòåëüíî ñ öåëüþ îçíàêîìëåíèÿ ÷èòàòåëÿìè è íå ïðåñëåäóþò êîììåð÷åñêèõ öåëåé èëè íàðóøåíèå àâòîðñêèõ ïðàâ Ïîæàëîâàòüñÿ íà ìàòåðèàë